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Andreas Beck

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Generell bin ich der Auffassung, dass sich jede vom Hund in der VPG oder IPO geleistete Arbeit (gleichwohl ob es sich hierbei um die Fährte, Unterordnung oder den Schutzdienst handelt) in sehr viele und kleine Einzelbausteine zerlegen lässt.

In meinen Kursen und meiner Trainertätigkeit im Verein vergleiche ich einen komplexen Arbeitsablauf des Hundes immer gerne mit einem Such-Bild einer Zeitung (finde den Fehler).

Habe ich ein komplexes Bild und versuche hierin einen Fehler zu finden, so ist dies mit mehr Aufwand und Zeit verbunden, oftmals auch mit mehr Irrtümern, als wenn ich mir die Lösung auf der Rückseite (hier sind die Fehler meist umrandet) anschaue und dann die Fehler im eigentlichen Bild markiere. Noch einfacher ist es, wenn wir zunächst mit einem weißen Blatt Papier beginnen, zuerst die Fehler (bzw. das Auffinden dieser als gewünschtes Verhalten) aufzeichnen und dann das eigentliche Bild drumherum zeichnen.

Wenn wir mit unserem Hund beginnen, dann ist er im Regelfall (außer wir erwerben einen vorgearbeiteten Hund) wie ein weißes, unbeschriebenes Blatt. Und genau jetzt ist am Hundeführer, dieses in der richtigen Reihenfolge zu füllen.


Nehmen wir zum einfacheren Verständnis hierfür ein Mal das Beispiel der komplexen Übung des Apportierens. Hier möchte ich nur auf das Apportieren auf ebener Erde eingehen, denn wird ein Sprung eingebaut (1m oder Schrägwand) ist der Lernumfang noch wesentlich höher.


Wie stellt sich die Übung für den Menschen dar? Nun auf mein Hörzeichen "Bring" holt mir der Hund aus der Grundstellung schnell das Holz, setzt sich vor mich und übergibt auf mein Hörzeichen "Aus" das Holz. Auf das Hörzeichen "Fuß" begibt er sich in die Grundstellung. Ende, fertig, ganz klar.


Welche Ansprüche stellt diese Übung an den Hund?

- Er muss die Grundstellung kennen

- Er muss verlässlich in dieser Grundstellung sitzen bleiben (auch wenn das Holz geworfen wird)

- Er muss auf mein Hörzeichen "Bring" an das Holz gehen

- Er muss das Holz in seinen Fang nehmen

- Er muss mit diesem Holz zu mir zurück wollen

- Er muss sich mit diesem Holz vor mich setzen (nicht Hörzeichen "Sitz", denn hier hat er nichts im Fang)

- Er muss das Holz ruhig und fest auch in der Ruheposition halten

- Er muss mir das Holz freiwillig überlassen wollen (aber nicht ausspucken)

- Er muss nach der eigentlichen Übung das Holz "vergessen" und sich wieder auf mich einlassen

- Er muss im Anschluss wieder in die Grundstellung gehen.


All das geschieht in nicht mehr als 5 Sekunden und ist eine der Übungen im Hundesport mit den höchsten Punktevergaben. Falsche Ausführungen oder Mißverständnisse können in einer Prüfung das Team sehr teuer zu stehen kommen und sehen zudem auch nicht gut aus.


Deshalb ist es an dem guten Hundeausbilder, die Übung rückwärts aufzusplitten und die Einzelschritte dem Hund zielorientiert und ohne Umwege und Störungen beizubringen. Richtiges Verhalten führt zu Erfolg. Erfolg motiviert zu schnellerem Verhalten um noch schneller an den Erfolg zu kommen. Dann bauen wir das Bilderrätsel umgekehrt auf.

Durch die präzise gearbeiteten Einzelübungen ist es dem Hund später möglich, dann auch mit weiteren Einflüssen und Herausforderungen die vorher erlernten Einzelübungen immer korrekt zu zeigen.

Sollte sich doch ein Mal ein Fehler einschleichen, lässt sich dieser wieder über einen kurzen Rückbau und eine entsprechende Korrektur überwinden, ohne dass die komplette Ausbildung versagt oder der Hund völlig irritiert ist.



Basisgedanken zur Ausbildung - Übugsaufbau vom Einzelnen hin zum Komplexen

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